„ANCA“ ist die englische Abkürzung für „Anti-Neutrophil Cytoplasmic Antibodies“ und heißt übersetzt „Anti-Neutrophile Zytoplasma Antikörper“. Der Nachweis von bestimmten Auto-Antikörpern liefert im Blut den entscheidenden Hinweis bei der Diagnose einer GPA und einer MPA. Bei gesunden Menschen ist der ANCA-Wert fast immer negativ, das heißt, es sind keine ANCA nachweisbar. Bei rund 90 % der Patienten mit GPA und bei ca. 2/3 der MPA-Patienten ist der ANCA-Wert positiv, es sind also ANCA vorhanden. Wichtig ist aber zu wissen, dass auch bei anderen Erkrankungen, wie beispielsweise chronischen Infektionen, ANCA nachweisbar sind. Ein positiver ANCA-Wert
ist also noch kein Beweis für eine Vaskulitis. Andererseits gibt es auch Patienten mit GPA und/oder MPA ohne ANCA-Nachweis. Insbesondere bei der lokalisierten Form der GPA lassen sich oft keine oder nur sehr wenige ANCA nachweisen. Das Fehlen von ANCA schließt also eine Vaskulitis nicht aus. Bei einigen Patienten lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Höhe des ANCA-Werts und der Aktivität der Erkrankung erkennen. Der ANCA-Wert ist daher nicht nur für den Nachweis einer GPA oder einer MPA von Bedeutung, sondern kann später auch für die Kontrolle des Therapieerfolgs herangezogen werden. Denn unter der Behandlung sollte der ANCA-Wert abfallen.